Besonderheit
Als der international bekannte Bündner Architekt Rudolf Olgiati (1910-1995) auf der Suche nach einem charaktervollen Leinengewebe war, wandte er sich an die Firma Sänger & Co. in Langnau i.E., gegründet 1845. Zusammen mit ihr entwickelte er eine ganz bestimmte Art des Gewebes, das heute noch in gleicher Weise von uns produziert wird.
Olgiati verwendete das Leinen hauptsächlich als Vorhangstoff. Gekonnt kombinierte er dazu farbige Satinstoffe, die das Leinen in dezenten Bunttönen erscheinen liess, wenn die Sonne durchs Fenster fiel. Heute noch sind zahlreiche Häuser von ihm in Flims so ausgestattet. Noch immer konfektioniert vom Familienunternehmen Bäbi, das dies schon für Rudolf Olgiati tat und heute noch für seinen Sohn, Valerio Olgiati.
Beschaffenheit
100% Leinen-Gewebe in Leinwand-Bindung, aus reinem Leinen im Zettel (Längsgarne) wie im Schuss (Quergarne), mech. gewebt (EU).
Ruhiges Gewebe mit sanften Verdichtungen, welche die Oberfläche beleben und einzigartig machen. Der Stoff hat durch die schöne Dichte einen festen Griff und eine geringe Transparenz. Für ein Gewebe im mittleren Gewicht, ist es zudem sehr geschmeidig.
Je nach Herstellcharge, weist der seitliche Abschluss eine verstärke Webkante in unterschiedlicher Ausführung auf. Sie erscheint mit verdichtet eingezogenen Kettfäden (Längsgarne) und teilweise gelocht. Die feinen Löcher entstehen durch Klippen (spitzige Nadeln), die den Stoff beim Herstellprozess spannen und vorwärts bewegen.
Massdifferenzen von +/– 3% sowie leichte Farbabweichungen aus getrennten Garn-Chargen sind produktionsbedingt gegeben und stellen keinen Mangel dar.
Ausrüstung
Gewebe gewaschen und vorgeschrumpft (Sanfor).
Ein anfängliches Einlaufen (2-5%) ist normal. Das Gewebe wurde nur ausgewaschen und muss noch seine Form finden. Wir empfehlen daher dringend, den Stoff vor dem Konfektionieren zu waschen!
Pflege
- Vor dem ersten Waschen das Gewebe über Nacht in Essigwasser (50% Weisswein-Essig, 50% Wasser) einlegen! Das hält die Farben schön und lässt das Leinen quellen. Denn gut gewässert, wird das Leinen noch sauberer.
- Bügeln mit guter Hitze, leicht feucht oder mit Dampf.